Waldschutzseite

Auf dieser Seite informiere ich Sie über aktuelle Belange des Waldschutzes in Brandenburg und Sachsen.

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Die Nonne (Lymantria monacha L.) - ein nadelfressender Großschädling

männlicher Nonnenfalter am Stamm
Nonnenraupen kurz nach dem Schlupf aus dem Eispiegel
Nonnenraupe - typisch ist der Sattelfleck
verschwenderischer Nadelfraß der Nonne - Zeichen einer Kalamität

Der Kiefernspinner (Dendrolimus pini) - ein Kiefernschädling gefährlicher als die Nonne

Der Falter ist in der Zeit von Juli bis August in trockenen Kiefernbeständen zu finden. Im Gegensatz zur Nonne überwintert hier die Raupe versteckt im Waldboden. Sie hat also von August bis zum Einsetzen von Minusgraden schon einen Nadelfraß getätigt. Ab etwa Februar des Folgejahres erfolgt der Reifungsfraß der Raupen. Bei Massenvermehrungen wird hier auch der Maitrieb nicht verschmäht. Nadelverluste von über 90% erhöhen die Absterberate der Kiefern. Gefährlich ist ein gemeinsames Auftreten von Nonne und Kiefernspinner.

 

 

Raupe des Kiefernspinners
Kokon des Kiefernspinners
männlicher Kiefernspinner - doppelt gefiederte Fühler
weiblicher Kiefernspinner - fadenförmige Fühler
kopulierende Kiefernspinner
Eiablage

Abiotische Waldschäden

Blitzschlag als Ursache von Waldbränden

Orkan Friederike am 18.01.2018

Mit Windgeschwindigkeiten um 180 km/h hinterließ der Orkan Friederike Bruch- und Wurfholz, das ab Januar 2018 den Holzmarkt in Deutschland überschwemmte. Schnelles Handeln war notwendig, um das anfallende Holz nicht zu entwerten und für den Waldbesitz im Absatz des Holzes noch gute Preise zu erzielen. Ab März 2018 waren die Lager der Holzverarbeiter voll und die Holzpreise fielen wie zuletzt nach Kyrill. Nach Abschluss der Aufarbeitung zeigte ein Blick in die forstliche Standortkarte, dass Fichten und Kiefern überall dort dem Sturm zum Opfer fielen, wo sie nicht standortgerecht waren. Nun gilt es den Zustand der betroffenen Wälder mit standortgerechten,klimaresistenten Baumarten im Interesse des Waldbesitzers und seiner Nachkommen zu verbessern.

 

 

Anzeichen für Befall der Fichten und Lärchen durch Borkenkäfer

Die große Käferplage nach dem trockenen Sommer 2018

Im Januar 2018 Orkan Friederike mit riesigem Anfall von Sturmholz, danach ein Sommer mit außergewöhnlich vielen Hitzetagen und unregelmäßigen Niederschlägen in geringer Menge. Besonders die Brotbaumarten der Waldbesitzer, Fichte, Kiefer und Lärche, litten unter dieser Stresssituation. Erbarmungslos konnten Borken- und Prachtkäfer die verbliebenen Bäume anfliegen und ihr Brutgeschäft beginnen. Durch die geringe Bodenfeuchte konnten die Bäume wenig Harz bilden und hatten dadurch keine Möglichkeit, die Käfer durch Harzfluss aus den Anfluglöchern zu drücken. Entsprechend gelang es den Käfern im vergangenen Jahr unter der Rinde mindestens 3 Bruten durchzuführen. Ein Weibchen des  Buchdruckers in der Fichte ist in der Lage 20 bis 100 Eier je Muttergang abzulegen. Und die Käfer flogen zu tausenden die Bäume an! Ein Blick in die Geschichte des deutschen Waldes zeigt, dass besonders nach Kriegen und Dürrejahren Massenvermehrungen der Käfer auftraten. Die anstehenden Sanitärhiebe zur Aufarbeitung des Holzes verschärfen nach dem riesigen Holzaufkommen nach Friederike die Lage auf dem Nadelholzmarkt für die nächsten Jahre noch mehr. Im Anschluss müssen die geschädigten Waldgebiete mit standortgerechten, klimaresistenten Baumarten durch geeignete Mischung in der Wahl der Baumarten wieder in Kultur gebracht werden. Hier ist es auch notwendig, auf geeignete Baumarten, die vor der letzten Eiszeit in Europa heimisch waren zurück zu greifen.